BERICHTE

Unsere Waldhütte in Windlach wurde durch Brandstiftung zerstört

2008 wurde die Waldhütte auf Initiative der Primarschule Stadel geplant. Die Zivilgemeinde Windlach und einzelne Sponsoren übernahmen die Kosten. Erstellt wurde die Waldhütte durch den Forstbetrieb ZV Forstrevier Egg-Ost - Stadlerberg. Die Waldhütte war beliebt und sehr stark frequentiert. 

Holzganten 2022 / 2023

Lägeren - Neerach - Egg

An den 3 Holzganten wurden 181.5 Ster Laubholz- Spälten, Reitel und Kronen versteigert. Der Rohstoff wurde von den über 70 Teilnehmern ersteigert und kann nun weiterverarbeitet und abgeführt werden. An diesen Anlässen werden auch immer Informationen über die Waldbewirtschaftung oder über andere aktuelle Themen weitergegeben. Nach den spannenden Steigerungen offerierte der Zweckverband den Anwesenden Wurst, Brot und Getränke.

Besuch der Kogi in Steinmaur am 03. September 2022


Das indigene Volk der Kogi lebt an den Nordhängen der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien, abgeschieden von der modernen Welt. Ihre über 4'000 Jahre alte Kultur konnten sie weitgehend unbeschadet von der Industrialisierung und Kolonialisierung bewahren. Die Lebensweise der Kogi ist beinahe vollständig an den Kreislauf der Natur angepasst, ob beim Anbau ihrer Nahrungsmittel, der Pflege der Natur, ihrer Aufgabenteilung sowie der vielschichtigen sozialen und politischen Organisation ihrer Konsensgemeinschaft.

Schnell war allen Gästen dieser Veranstaltung klar, dass die Kogi ein sehr feines Gespür für den Kreislauf der Natur besitzen sowie über ein enormes Wissen bezüglich der Naturgesetze verfügen. Nach nur wenigen Schritten in unserem Wald erkundigten sich die Kogi direkt nach dem Urbaum mit dem grossen Wissen der scheinbar hier lebt, dem Förster bisher aber noch nicht bekannt war. Es handelt sich um eine alte Eiche, die auf keinen Fall gefällt werden darf. Die Waldbewirtschaftung sollte vermehrt mit jüngeren Bäumen erfolgen.

Am Beispiel einer Rottanne wurde aufgezeigt, dass Bäume dort wachsen müssen, wo sie ursprünglich verankert waren. Fremde Böden können sie nicht so versorgen wie es für sie notwendig wäre. Eine gewisse Zeit können Bäume an fremden Orten überleben, irgendwann gehen sie ein. Sie können die Informationen, welche sie aus dem fremden Boden erhalten nicht verwerten und haben deshalb keine Möglichkeit, sich der neuen Situation anzupassen. Mit den Bäumen ist es wie mit den Menschen, Krankheiten können beim Kopf bzw. der Krone oder bei den Füssen bzw. den Wurzeln beginnen. Die Bäume wollen zurück an ihren Ursprung. Der moderne Mensch hat eine Unordnung erschaffen und sich nicht weiter darum gekümmert, die Borkenkäfer-Situation oder das Waldsterben der vergangenen Jahre zeigen auf, dass die Natur allmählich wieder das natürliche Gleichgewicht herstellt.

Die Kogi raten daher dringend davon ab, weitere Douglasien zu pflanzen. Es handelt sich aus ihrer Sicht um Neophyten, welche die einheimischen Pflanzen aus dem Gleichgewicht bringen. Die Douglasien benötigen andere Nährböden und sprechen eine andere Sprache als unsere einheimischen Bäume. Aufgrund der fehlenden Kommunikation und Vernetzung können sie nicht zusammenleben. Durch die Pflanzung weiterer Douglasien würde noch mehr Ungleichgewicht geschaffen werden, für welches wir eines Tages den Preis bezahlen müssten. Die Kogi ermunterten daher die Anwesenden, Bäume und Sträucher zu pflegen, die früher an diesen Standort gehörten. Dadurch könnten sich auch die Wasserkreisläufe stabilisieren.

In der Vorstellung der Kogi trägt jede Baumart in einem Waldkomplex das Wissen und "regiert und lenkt" diesen. Ihre Autoritäten üben ein ordnendes Prinzip im Ökologischen System aus. Sie wissen, welche Arten an welchen Standorten wachsen und weshalb dies so ist. Auch der Boden bzw. die Steine spielen bei der Beurteilung eines Waldes und möglicher Zusammenhänge eine wichtige Rolle.

Angesprochen auf Wildschäden antworten sie, dass es Wolf und Luchs braucht, um das natürliche Gleichgewicht zu halten. Wenn genug Wild vorhanden ist, jagen die Raubtiere keine Menschen, sie fürchten sie und suchen ihre Umgebung nicht. Wenn bei den Kogi ein Raubtier mal ein Huhn oder Schwein reisst, ist das für sie normal. Sobald dieses aber die Menschen angreift, erlegen sie das Raubtier - auch der Mensch darf seinen Lebensraum verteidigen.

Das Fällen von Bäumen gehört bei uns zur Waldbewirtschaftung, die Baumbestände und Wasserkreisläufe hängen jedoch eng zusammen. Am Beispiel eines ausgetrockneten Baches, erklären die Kogi die Auswirkungen, wenn alte Baumbestände gefällt werden. Wenn wieder Bäume hochgezogen werden, die an diesen Standort gehören, wird das Wasser in den Bach zurückkehren.

Im Waldgebiet von Steinmaur haben die Kogi einen heiligen Ort identifiziert, der wichtig für die Erhaltung und Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts ist. Die Kogi erklären, dass die Steine (der Boden) vor den Bäumen hier waren. Diese tragen die Urinformationen in sich, welche für die Bäume wichtig sind. Jedes Element der Natur hat seine Funktion, die Natur ist perfekt organisiert; deshalb sollte der Mensch - wenn überhaupt - nur mit Bedacht eingreifen. Es war sehr eindrücklich, wie die Kogi über unseren Wald und seine Probleme sprachen. Ein Wald funktioniert für die Kogi ähnlich wie eine Gemeinschaft, es ist daher wichtig, dass diese Gemeinschaft gefördert und nicht gestört wird.


a.w. / r.s.